Grenzüberschreitende Hilfe für Moria

15.09.2020

Nach der humanitären Katastrophe im Lager für Geflüchtete in Moria fordern die sozialdemokratischen Jugendorganisationen der Jusos Bodenseekreis, Ravensburg und Konstanz (Deutschland), Jungen Generation Vorarlberg und Sozialistische Jugend Vorarlberg (Österreich) sowie die sozialistischen Jugendorganisationen JUSOs St. Gallen und Thurgau (Schweiz) eine schnelle Aufnahme der betroffenen Menschen. Über die Landesgrenzen hinweg kämpfe man gemeinsam dafür, alle der knapp 13.000 Menschen des Flüchtlingslagers Moria aufzunehmen.

„Nicht nur unsere Länder, auch unsere Region muss bereit sein, sofortige Hilfe zu leisten. Gerade als wohlhabender Bodenseeraum haben wir eine herausgehobene Verantwortung“, betonen die Jugendorganisationen. Langfristige Reformen der Asyl- und Migrationspolitik dürften nicht gegen die notwendige Hilfe in einer humanitären Krisensituation ausgespielt werden. Die begründete unablässige Forderung nach europäischen Lösungen sei keine Entschuldigung für die Untätigkeit Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Die Jugendorganisationen betonen: „Hier geht es nicht nur um Grundwerte, insbesondere Europas, wie Menschenwürde und Humanität. Es geht um Menschenleben.“

Die gemeinsame Initiative Deutschlands mit Frankreich zur Aufnahme von 400 unbegleiteten Minderjährigen sei eine Enttäuschung. Die Jusos aus Deutschland fordern Innenminister Horst Seehofer auf, endlich seine Blockadehaltung aufzugeben und es Städten und Gemeinden zu ermöglichen, Flüchtlinge aufzunehmen. „Seehofer leistet nicht nur keine Hilfe. Er verhindert vielmehr auch, dass Hilfsbereite unterstützen können“, kritisieren die Jusos.