Communiqué zur Anti-Querdenker-Demo am 4.10 in Konstanz

08.10.2020

Am Wochenende vom 3. und 4. Oktober versammelten sich in Konstanz rund 2’000 Verschwörungstheoretiker*innen, Rechtsradikale und Esotheriker*innen in Konstanz. Dazu gab es ein massives Polizeiaufgebot auf deutscher und schweizerischer Seite.
Die JUSO Thurgau beteiligte sich am Bündnis gegen Rechts “Welcome to Paradise”.
Am Nachmittag des 4. Oktobers versammelten sich Antifaschist*innen am Klein Venedig um gegen die Coronaschwurbler und insbesondere die Rechtsradikalen zu demonstrieren. Dabei kam es zu verbalen Auseinandersetzungen der Demonstrant*innen und Antifaschist*innen.
Nach kurzer Zeit sah sich der Gegenprotest von der Polizei eingekesselt. Diese forderte die Demonstrierenden auf, sich in Richtung Konstanzer Hafen zu bewegen, dem wurde Folge geleistet. Dabei kam es zu massiven Bedrängungen seitens der Polizei gegen die Demo, insbesondere am hinteren Ende des Demozuges wurden die Polizeipferde sehr dicht an das Schlusstransparent herangetrieben.
Hier wurde ein Genosse der Juso Thurgau scheinbar wie aus heiterem Himmel von einem Polizisten zu Boden gezerrt und dabei am Kopf und an den Armen verletzt. Da der ganze Demonstartionszug von mehreren Seiten gefilmt wurde haben wir zwei Videos verlinkt, die sowohl die Momente unmittelbar vor der Verhaftung, wie auch die übertriebene Gewaltanwendung der Polizei gegenüber dem Genossen zeigt.
Auf dem Video ist zu sehen, wie sich die Reiterstaffel der Polizei von hinter immer näher an die Demo und das Transpi der JUSO Thurgau drängt. Dabei versuchte der Genosse offenbar das Pferd vom Transpi fern zu halten und ergriff dabei die Zügel eines Pferdes. Er wurde von der berittenen Polizei mit der Reitergerte geschlagen und aufgefordert, dies nicht zu wiederholen, sonst «knalle es».
Der Genosse zog sich zurück und die Pferde folgten der Demonstration nun mit grösserem Abstand. Es zeichneten sich keine weiteren Konfrontationen ab und der Demozug schien friedlich weiterzugehen, als es plötzlich und ohne Warnung zu einem Einsatz eines einzelnen Polizisten gegen den friedlichen JUSO Demonstranten kam.
Er wurde grob am Genick gepackt und mit körperlicher Gewalt aus der Demozug gezogen und auf den Boden gedrückt. Dabei wurde der Genosse unter anderem am Kopf, am Brustkorb und an den Armen verletzt. Gegen den Demonstrationszug selbst wurde mit Pfefferspray gedroht, sollten sie dem Angegangenen zu Hilfe eilen wollen.
Die Rechtfertigung der Polizei, sie habe zum einen friedlich interveniert und zum anderen habe der Genosse das Pferd attackiert oder aufzuscheuchen versucht, weist die JUSO Thurgau entschieden zurück. Weder hat der Genosse Gewalt gegen die Polizei oder die Pferde verübt, noch ist die Polizei friedlich vorgegangen. Eine solche Reaktion ist nach einer einmaligen Handlung stark übertrieben, insbesondere da dabei die Gesundheit des Genossen aufs Spiel gesetzt wurde.

Auf diesem Video sieht man, wie der Genosse brutal zu Boden gezerrt wurde:

Auf diesem Video, das ein Twitter Nutzer geteilt hat, sieht man den Vorfall aus einer anderen Perspektive und die Momente unmittelbar vor der Festnahme sind zu erkennen (Der Relevante Teil startet ab ca. 1:20)